Begriffe und Erläuterungen:
RS-232: Dieser Schnittstellen-Standard ist für zwei Kommunikationsgeräte konzipiert, die beide je eine Datenquelle und eine Datensenke besitzen. Zur Datenübertragung werden drei Leitungen benötigt, eine Sendeleitung (TX), eine Empfangsleitung (RX) und eine gemeinsame Bezugsleitung Masse (Ground). Die Signale der RS-232 sind bipolar. Eine logische ‘0’ wird durch eine Spannung von +12 Volt, eine logische ‘1’ durch -12 V dargestellt. Das Signal-Störverhältnis ist damit wesentlich größer als das z. B. bei einer parallelen Schnittstelle. Dies ermöglicht eine Übertragung über relativ große Entfernungen ohne größere Störungen. Kabellängen über 20m sind nicht zu empfehlen. Doppelstrom (Verfahren auf V24-Schnittstelle) auch TTY genannt. Bei diesem Typ wird die Übertragungsleitung mit eingeprägtem Strom (20 mA) betrieben. Dadurch wirkt sich der Längs-Spannungsverlust auf der Leitung nicht aus, so daß hier Kabellängen von bis zu 100m verwendet werden können. Das Datensignal wird (wie auch bei RS-422) im Gegentakt-Betrieb übertragen, wodurch sich Störsignale und Überkopplungen nur gering bemerkbar machen. Deshalb kann mit wesentlich kleineren Signalamplituden gearbeitet werden (z.B. +/- 5V). Die maximale Datenübertragungsrate beträgt 115kBd.
RS-422: Dieser Standard dient zur Kommunikation zwischen einem Sender und einem Empfänger. Es werden vier Leitungen benötigt, zwei Sendeleitungen und zwei Empfangsleitungen, die jeweils im Gegentakt angesteuert werden. Auf diesen Leitungen wird eine logische ‘1’ durch eine 5V-Spannung auf der oberen Leitung (TX+ bzw. RX+) und 0V auf der unteren Leitung (TX- bzw. RX-) dargestellt, eine log. ‘0’ umgekehrt.
RS-422:RS-485: Die Leitungen dieser Schnittstelle werden wie bei RS-422 im Gegentakt betrieben; es werden jedoch nur zwei Leitungen benötigt, die halbduplex angesteuert werden. Außerdem ermöglicht RS-485 mit Hilfe eines Protokolls Anschluß mehrerer Sender und Empfänger. RS-485 unterstützt Kabellängen von bis zu 1.2 km und Datenübertragungsraten bis 1MBit/s (abhängig vom jeweiligen seriellen Controller, siehe technische Daten der Karten).
Datenquelle, Datensenke: Eine Datenquelle bzw. Datensenke ist im allgemeinen eine Datenendeinheit (DEE), z.B. ein PC, der Daten verschickt bzw. empfängt. Die Laufrichtung von Daten ist stets von der Quelle zur Senke.
Vollduplex: Möglichkeit zum gleichzeitigen Senden und Empfangen von Daten.
Halbduplex: Abwechselnde Sende- und Empfangsmöglichkeit auf einer Leitung (gemultiplext).
Simplex: Nur Senden oder nur Empfangen.
Gegentakt-Betrieb: Beim Gegentakt-Übertragungsverfahren wird eine Leitung mit dem zu übertragenden Signal, die zweite Leitung mit dem invertierten Signal gespeist (symmetrische Leitung). Am Leitungsende wird die Differenz beider Signalamplituden abgegriffen. Dadurch heben sich Gleichtaktstörungen wie z.B. Nebensprechen, externe Störeinkopplungen und zum Teil Rauschen auf, so daß diese sich auf die Signalübertragung kaum auswirken.
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